Montag, 21. April 2014

Rein privat; mein erstes selbst gemachtes Sauerteig-Brot

Heute mal etwas ganz  Anderes. Eigentlich ist der Blog da für gedacht, sich mit Erfolg zu beschäftigen, besser gesagt, mit sich selber immer zufriedener zu werden. Für mich ist es auch ein Erfolg, wenn ich eben ein Sauerteigbrot herstelle. 

Das Besondere daran, für diejenigen, die es nicht wissen, das heißt nicht, mal eben alle Zutaten in eine Schüssel kippen, verkneten und backen. Nein, das ist zeitaufwendig und, für Ungeduldsnasen, wie ich auch eine bin, echt eine Herausforderung. Da die Herstellung des Sauerteiges alleine 3 1/2 Tage braucht. Und, erst am Ende weiß man, ob man "gewonnen" hat, oder nicht.

Ich liebe es, Dinge selber zu machen. Zu erfahren, was ich Alles kann, was mir möglich ist. Deswegen wollte ich das unbedingt probieren. Und, dies vorab, wie schon zu erahnen ist, ICH habe "gewonnen", es hat funktioniert, ist nicht schlecht geworden :).

Wenn Du magst, probier es aus. Weil, das ist echt total lecker und bietet unterschiedliche Variationsmöglichkeiten.

Begonnen habe ich damit, dass ich mir Bio-Roggenmehl gekauft habe, frisch gemahlen (Bio sollte schon, muss aber nicht frisch gemahlen sein). Ausser dem Mehl und Wasser, brauchst Du erst mal nicht mehr.

Der erste Ansatz besteht aus 10 gr. Mehl (etwa ein gut gehäufter Teelöffel), und eine ähnliche Menge lauwarmes Wasser. Das Ganze sehr gut verrühren, abdecken (ich habe eine Schüssel genommen und Alufolie drüber. Ein Geschirrtuch wäre zu wenig, wegen Austrocknungsgefahr), und 24 Std. an einem warmen Ort stehen lassen. Leider habe ich kein Foto von dem ersten Ansatz. Aber, vom zweiten :). 
Der sieht dann nämlich so aus:


Soo viel ist noch nicht erkennbar, auch am Geruch merkt man noch nicht wirklich viel. Auch jetzt wieder 10 gr. Mehl, ähnlich viel lauwarmes Wasser, verrühren, abdecken, und stehen lassen. Oh man, das war vielleicht schwierig, die Zeit abzuwarten, lach. Ich wollte doch wissen, ob es funktioniert hat. Die Ungeduld wurde am nächsten Tag belohnt!


Wenn man genau hinsieht, sind kleine Bläschen erkennbar. Ein Hinweis darauf, dass der Gärprozeß absolut im Gange war. Was hab ich mich gefreut :). Auch vom Geruch her, war es schon in Richtung säuerlich. 

Damit war das Ganze aber noch nicht wirklich fertig. Logisch, die Menge an Teig, wobei, in dem Zustand war es eher eine Creme, noch viel zu wenig war. 

Von dieser Menge könnte man, bis auf 50 gr., die man für die Weiterverarbeitung braucht, schon einen Teil abnehmen, für weitere Backvorgänge.

Ich selber habe es belassen wie es war, und ca. 450 gr. Roggenmehl hinzugefügt, nach Rezept hätten es 500 ml Wasser sein sollen, ich hab nach Gefühl entschieden. Ausserdem, vorher in dem Wasser ca. 18 gr. Salz auflösen und Alles miteinander verrühren. So, dass ein guter, eher weicher Teig zustande kam. Und, wieder abdecken, und noch mal 15 Std. stehen lassen. (Ich schrieb ja, ungeduldige werden ganz schön auf die Probe gestellt ;) ).

Das weitere Ergebnis sah dann so aus:



Der Teig wurde wieder etwas kompakter, aber Bläschen waren nachwievor zu sehen. Und, der Geruch wirklich säuerlich, ähnlich wie am Vortag, nicht wirklich sooo lecker. Von dieser Masse dann aber wirklich ein paar Esslöffel abnehmen und z.B. in ein Marmeladenglas mit Deckel geben. Es hält sich einige Wochen im Kühlschrank.

In diesem Zustand habe ich dann noch mal ca. 300 gr. Mehl, dieses Mal Roggen und Weizenmehl gemischt, zugefügt, und verknetet. Das darf dann auch noch mal 3 Stunden stehen bleiben, damit die Bakterien sich gut im Teig verteilen können.


Den Teig ansich kann man in dem Zustand gestalten, wie man mag. Ich habe in einen Teil noch Sonnenblumenkerne gerührt.Möglich ist aber auch vieles Andere. Z.B. Brotgewürz, oder eine selbst gemachte Mischung mit, Koriander, Anis, Kümmel, und vielem Mehr. Im Internet habe ich gesehen, dass man auch Nüsse, angestossenes Getreide, oder was weiß ich, dazu nehmen kann.

Last but not least, habe ich den Teig umgefüllt, in Backformen. In diesen Formen, aber das dann auch wirklich zum letzen Mal, noch mal zwischen 1-6 Std. stehen lassen. Dieser Vorgang gilt nur dem Hochgehen des Teiges. Eigentlich ist er sonst fertig. Da ich auch hier im Internet gelesen hatte, dass der Trieb des Sauerteiges mit dem ersten Ansatz noch nicht so stark ist, auch wirklich nicht viel in dem Prozeß zu sehen war, habe ich die Backformen nach ca. 2 Std. in den Backofen geschoben.

Hier die Ergebnisse:


Das grössere Brot wiegt etwas mehr als ein Kilo, das andere vielleicht so 750 gr.. Der Aufwand ist sicherlich sehr groß, allerdings nur mit dem ersten Ansatz. Wenn Du weitere Brote backen möchtest, nimmst Du den Teil, den Du im Gärprozeß, wie oben beschrieben, abgenommen hast, fügst wieder ca. 440 gr. Roggenmehl hinzu, lässt es über Nacht stehen, nimmst wieder einen Teil, für nächste Backvorgänge ab, und verarbeitest den Teig dann nach Gusto weiter. So, wie ich mitbekommen habe, je häufiger der Ansatz vermehrt worden ist, umso besser ist die Backkraft, der Backtrieb. 

Ich kann nur sagen, es ist wirklich richtig, richtig lecker. Und, zu sehen, wie man aus ganz wenigen, einfachen Mitteln, selber so etwas tolles "zaubern" kann, ist für mich absolut "wunder-" voll.

Solltest Du es nachmachen, viel Erfolg, und laß es Dir schmecken!









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen